Herz Vorhofohrverschluss Vorhofflimmern

20 -30 % aller Schlaganfälle entstehen durch die Verschleppung von Blutgerinnseln aus dem Herzen in die Gehirnarterien. Am häufigsten bilden sich diese Blutgerinnsel im Vorhofohr (Auriculum), einem kleinen Anhängsel am linken oder rechten Vorhof des Herzens.

Vor allem bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF), einer sehr häufigen Herzrhythmusstörung bei der die Vorhöfe sich nicht mehr normal zusammenziehen (kontrahieren), bilden sich solche Gerinnsel (Thromben) im Vorhofohr. Daher haben Patienten mit Vorhofflimmern ein bis zu 7-fach höheres Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Sie müssen deswegen in der Regel dauerhaft mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt werden, um einen Schlaganfall bedingt durch eine Embolie eines Gerinnsels aus dem linken Vorhofohr, zu vermeiden.

Eine solche Blutverdünner-Therapie (Antikoagulation, z.B. mit Marcumar oder Falithrom) ist aber auch selbst nicht ohne Risiko. Sie kann bei manchen Patienten zu Blutungen in lebenswichtigen Organen führen. Wenn solche Blutungen auftreten, musste man bisher meist die blutverdünnende Therapie aufgeben und ein hohes Schlaganfallrisiko in Kauf nehmen.

Schlaganfall Prävention Berlin

Eine alternative Therapie ohne Antikoagulation ist der Verschluss (Okklusion) des Vorhofsohrs mit einem Schirmchen (Okkluder). Das Vorhofohr wird damit verschlossen und so eine Gerinnselbildung verhindert. Dieses Schirmchen kann ohne Operation von der Leisten-Vene aus mit einem Katheter in das Herzohr eingesetzt werden.
Studien konnten zeigen, dass mit einem solchen Schirmchen die Schlaganfälle bei Patienten mit Vorhofflimmern genauso gut verhindert werden können wie mit der Blutverdünnungstherapie.

Für Patienten, bei denen wegen erhöhter Blutungsgefahr eine Blutverdünnung zu riskant ist, steht mit diesem Vorhofohr-Verschluss-Schirmchen (Okkluder) damit eine echte Therapie- Alternative zur Verfügung.

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