EKG – Wie funktioniert es?

Für das EKG werden Elektroden auf der Haut befestigt

Beim EKG (Elektrokardiogramm), wie die Untersuchung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels genannt wird, werden Elektroden an Brustkorb, Armgelenken und Beinen befestigt. Damit ist es möglich, den kompletten Ablauf der elektrischen Aktivitäten des Herzens zu erfassen. Bei jedem Schlag entsteht im Herzen ein ganz schwacher Stromfluss.

Von den Vorhöfen über die Sinusknoten bis zu den Ventrikeln werden so alle relevanten Aktivitäten mittels Kurven aufgezeichnet. Selbst ein früherer, eventuell nicht bemerkter Herzinfarkt oder eine Durchblutungsstörung können damit entdeckt werden. Jede Region des Herzens weißt im gesunden Zustand ein typisches Muster auf. STellt Ihre Kardiologin Abweichungen davon fest, so deutet das auf eine Veränderung hin, die sie näher untersuchen wird.

Welche Erkrankungen können durch das EKG entdeckt werden?

Die wichtigsten Erkrankungen sind:

  • Herzinfarkt: Da bei einem Herzinfarkt Muskelzellen zerstört werden, reagieren diese nicht mehr. Dies führt dazu, dass die aufgezeichneten Kurven nicht mehr der Norm entsprechen. Es entsteht ein typisches Muster, welches der Kardiologin einen Herzinfarkt signalisiert.
  • Kranke Herzkranzgefäße: Von kranken Herzkranzgefäßen sprich Ihre Kardiologin, wenn der Blutfluss nicht mehr überall vollständig gewährleistet ist. Dadurch werden bestimmte Gebiete des Herzmuskels nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgt. Auch dies führt zu veränderten Erregungskurven.
  • Herzrhythmusstörungen: Die Kurven zeigen auf, ob Ihr Herz zu schnell oder zu langsam schlägt. Herzstolpern kann ebenfalls entdeckt werden.
  • Herzmuskelentzündung, Herzbeutelentzündung
  • Konzentration der Mineralstoffe: Bestimmte Störungen, z. Bsp. Kaliummangel wirken sich direkt auf das Herz aus.
  • Überdosierung einiger Medikamente

Die verschiedenen Arten von EKG

Von einem Ruhe-EKG wird gesprochen, wenn die Aufzeichnungen gemacht werden, während der Patient ruhig liegt. Diese Untersuchung dauert zwischen fünf bis zehn Minuten.

Beim Belastungs-EKG, auch Ergometrie genannt, befindet sich der Patient auf einem Fahrrad oder einem Laufband. Es muss dabei eine vorgegebene sportliche Leistung erbringen. Neben den Herzaktivitäten wird gleichzeitig auch der Blutdruck aufgezeichnet, damit eine Herzrhythmusstörung (Arrhythmie) sofort erkannt werden kann. Die Untersuchung dauert circa 30 bis 45 Minuten.

Beim Langzeit-EKG zeichnet ein kleines Gerät die Herzkurven über längere Zeit auf. Dies ist wichtig bei Herz-Kreislauf-Störungen, welche nur unregelmäßig auftreten.

Welche Risiken sind zu beachten?

Das Ruhe- und Langzeit-EKG weisen keine Risiken auf. Der Patient liegt ruhig da und vom Gerät selber gehen keine Impulse oder Wirkungen aus. Während der Langzeit-Messung befindet sich der Patient in seiner gewohnten Umgebung und geht seinen alltäglichen Tätigkeiten nach.

Beim Belastungs-EKG treibt der Patient leichten Sport. Dies kann in seltenen Fällen zu Schwindel, Atemnot, Brustschmerzen oder übermässigem Blutdruckanstieg führen. Daher überwacht die Kardiologin bei diesem Test den Patienten und bricht die Untersuchung bei Auffälligkeiten sofort ab.

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