Was ist die Funktion der Aorta?

Arterienverkalkung entsteht durch Ablagerungen an den Arterienwänden

Die Hauptschlagader oder Aorta ist die „Hauptleitung“ die aus dem Herzen entspringt. Der Durchmesser beträgt herznah je nach Patientengröße und Gewicht ca. 2,5 -3,5 cm. Durch dieses Blutgefäß werden durchschnittlich pro Minute 4-6 Liter Blut gepumpt, bei Spitzensportlern kann dies, wenn sie ihre Höchstleistung abrufen, bis zu 40 Liter pro Minute sein.

Das sauerstoffreiche Blut aus der linken Herzkammer wird dabei von der linken Herzkammer direkt in die Aorta gepumpt. Sie ist daher großen Druckunterschieden ausgesetzt und kann diese dank ihrer großen Elastizität ausgleichen. So sorgt sie dafür, dass der Blutfluss im Körper dauernd aufrecht erhalten bleibt. Vom Aussehen her gleicht die Aorta einem Spazierstock. Ein ca. 6-10 cm kurzer Teil, aufsteigende Aorta (Aorta ascendens) genannt, ist durch die Aortenklappe von der linken Herzkammer abgetrennt. Danach folgt der Aortenbogen. Hier ändert sich die Richtung um beinahe 180 Grad. Dabei gehen drei große Gefäße (Truncus brachiocephalicus, A. carotis communis sinistra, A. subclavia sinistra), die für die Versorgung des Gehirns und der Arme verantwortlich sind, aus dem Bogen ab.

Nach dem Aortenbogen erfolgt der Übergang in die schlankere, absteigende Aorta (Aorta descendens). Sie reicht bis in den Bauchraum (Aorta abdominalis). Auf Ihrem Weg liegen alle wichtigen Organe. Diese werden durch sie mit Sauerstoff versorgt.

Welche Erkrankungen der Aorta sind bekannt?

Da die Aorta alle Organe und auch die Peripherie mit sauerstoffreichem Blut versorgt, ist sie lebenswichtig. Ein Riss durch Unfall oder Krankheit ist lebensbedrohlich und führt zum Tod. Daher ist es wichtig, dieses Blutgefäß rechtzeitig zu untersuchen und mögliche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen. So können vorbeugend Maßnahmen ergriffen werden. Die bekanntesten Erkrankungen sind:

  • Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
  • Aneurysma
  • Aortendissektion

Von Arteriosklerose spricht Ihr Kardiologe / Angiologe, wenn die Aorta verengt ist, weil sich Fett, Kalk und Blutgerinnsel an der Innenwand festsetzen und das Blutgefäß verengt wird. In der Umgangssprache wird von Arterienverkalkung gesprochen. Damit verliert das Blutgefäß nicht nur an Beweglichkeit sondern das Blut kann nicht mehr ungehindert durchfließen. Das Risiko von Rissen in der Gefäßwand steigt. Diabetiker, Raucher und stark übergewichtige Menschen sowie Männer sind von Arterienverkalkung stärker betroffen.

Ein Aneurysma liegt vor, wenn sich die Aorta über Jahre ausweitet. Diese Erweiterung, die v.a. die aufsteigende Aorta und die Bauchaorta betrifft, nimmt umso schneller zu, je größer diese ist. Ab einem Durchmesser der Aorta von 5 cm ist die Gefahr für ein Einreißen, d.h. für eine Ruptur so groß, dass die Aorta in diesem Abschnitt operativ ersetzt oder durch eine innere Schienung mit einem Stent stabilisiert werden muss. Ein Stent wird in der Regel über die Leistengefäße eingebracht. Wird ein Aortenaneurysma rechtzeitig diagnostiziert, kann durch regelmäßige Kontrollen der optimale Zeitpunkt für die Operation, bzw. die Stenteinlage festgelegt werden. Ein eingerissenes, d.h. rupturiertes Aneurysma führt zu einem schweren Schockzustand der Betroffenen. Ohne notfallmäßigen raschen operativen Eingriff tritt der Tod ein. Neben Bluthochdruck und Arterienverkalkung kann auch eine angeborene Bindegewebsschwäche (M. Marfan) zu einem Aneurysma führen.

Als Aortendissektion bezeichnet Ihr Kardiologe die Aufspaltung der Wandschichten der Aorta. Das Blut fließt nicht mehr im dafür vorgesehenen Lumen, sondern zwischen der mittleren Wandschicht (Media) und der äußeren Wandschicht (Adventitia). Durch einen Riss, „Entry“ genannt, wird das Blut zwischen die Wandschichten gepresst und schafft sich dort einen künstlichen Hohlraum. Dieser dehnt sich immer weiter aus. Die wichtigste Ursache für die Aortendissektion ist ebenfalls die Arterienverkalkung und eine angeborene Bindegewebsschwäche (M. Marfan). Auch Unfälle können dazu führen.

Wie verläuft die Untersuchung mit Farbduplex-Dopplersonographie?

Mit Hilfe der Farbduplex-Dopplersonographie kann der Kardiologe in vielen Fällen bereits eine Diagnose stellen und auch über die Therapie entscheiden. Damit können aufwändigere Untersuchungen wie die Angiographie vermieden werden. Zum Ablauf der Untersuchung erhalten Sie vom Kardiologen vorgängig genaue Hinweise. In der Regel sollte diese nüchtern, also ohne vorherige Einnahme einer Mahlzeit, erfolgen. Die Untersuchung selber dauert ungefähr 30 Minuten. Da die Aorta tief im Körper liegt und zum Teil durch Knochen und andere Strukturen abgedeckt wird, ist eine Untersuchung in verschiedenen Positionen notwendig. Die Untersuchung ist schmerzfrei und wird in der Praxis durchgeführt. 

Wie geht es weiter?

Bereits während der Untersuchung wird Ihr Kardiologe Ihnen erklären, was er sieht. Im anschließenden Gespräch erfahren Sie, ob eine Erkrankung vorliegt und welche Therapien sinnvoll sind. In gewissen Fällen sind auch weitergehende zusätzliche Untersuchungen notwendig.

Was sie selber vorbeugend tun können

In vielen Fällen ist die beginnende Arterienverkalkung Hauptgrund für Erkrankungen der Aorta. Mit gesunder Ernährung und genügend Bewegung können sie in vielen Fällen einer Erkrankung vorbeugen. Falls sie rauchen ist ein Verzicht die erste und wichtigste Maßnahme, da die in den Zigaretten oder Zigarren enthaltenen Wirkstoffe die Blutgefäße nachhaltig schädigen. Wenn Sie an einem Bluthochdruck leiden, dann soll dieser medikamentös besonders sorgfältig eingestellt werden. Oft ist in diesen Fällen eine Kombinationstherapie mit Betablockern sinnvoll.

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